Warum sich Seth Rollins Rückkehr nicht auszahlt

Was für ein fulminantes Comeback des „Architekten“ Seth Rollins bei WWE Extreme Rules.

Seine Attacke gegen den amtierenden Champion Roman Reigns wurde mit „Thank You Seth“ Rufen lautstark bejubelt. Doch die folgende Monday Night Raw Ausgabe hat uns alle wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Im Normalfall wäre diese Konstellation ein riesiger Draw. Der Heelchampion kehrt nach einer Verletzungspause zurück und fordert vom aktuellen Babyface Champion den Titel ein, den er nie richtig verloren hat. Das Wort „Geld“ kommt einem da in den Sinn. Vor allem, wenn ein Titelkampf für Money in the Bank angekündigt wird.

Ja, im Normalfall …

Hier sind die Vorzeichen aber umgekehrt. Das Publikum liebt den amtierenden Champion nicht. Es würde sich viel lieber auf die Seite seines Herausforderers Seth Rollins stellen. Das ist aber von WWE nicht gewünscht. Entgegen der Sympathieverteilung soll er weiterhin den schmierigen Heel spielen, der DEM TYPEN nur das Leben schwer macht. Das bringt alle in eine vertrackte Situation. Rollins muss das Publikum (das einfach nur froh und dankbar über seine Rückkehr ist) weiterhin beschimpfen, um seinen Heelstatus zu bekräftigen. Reigns kann als Herausgeforderter nicht wirklich agieren sondern nur cool dreinblicken und abwarten, was Seth Rollins unternimmt. Es ist deutlich zu spüren, wie sich beide Wrestler anstrengen müssen, um diese fehlgeleitete Entwicklung glaubhaft zu vermitteln. Man kann als Fan diese Rollenverteilung und die Arbeit der beiden beteiligten Wrestler anerkennen und akzeptieren, aber es springt kein Gewinn für die Promotion dabei heraus. Warum soll ich mir Money in the Bank antun, wenn ich schon vorher weiß, dass mein Lieblingswrestler nur als weiterer Prüfstein für den Posterboy der Company verheizt wird?

Was der Knaller wäre

Seth Rollins kommt zurück und findet eine für ihn komplett ungünstige Situation vor. Die Authority gibt es so nicht mehr bzw. ist ihm gegenüber eher negativ eingestellt. Sein Titel ist in den Händen eines zum Heel geturnten ehemaligen Top Babyface und auf sich allein gestellt, muss er sich gegen alle Widrigkeiten zu einer Titelchance kämpfen (meine Güte, das erinnert mich fast an Stone Cold Steve Austin …). Mit dieser Storyline hätte man die Lizenz zum Geld drucken!

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