Heel

Ein Heel ist Teil der Rollenverteilung im Wrestling.

Legen wir zugrunde, dass Wrestling ein in weiten Teilen gescripteter Sport ist und der Ausgang eines Matches im Vorfeld feststeht (und somit der Spannungsmoment wegfällt), muss man das (zahlende) Publikum anderweitig bei der Stange halten. Neben den sportlichen Aspekten sind es ja die verschiedenen Charaktere und Rollen, die die Wrestler einnehmen und die uns in den Bann dieses Sportes ziehen. Was eignet sich da besser, als das Zwischenmenschliche – der Kampf Gut gegen Böse? Wir Menschen sind so gestrickt, dass wir uns mit dem Guten im Ring moralisch verbünden und den Bösen geschlossen ablehnen.
Während ein Teil der Wrestler also eine positive Rolle bekleiden muss, braucht es auch Bösewichte als glaubwürdige Gegner und Kontrahenten.

Obwohl es keinen Helden ohne einen Schurken geben kann, ist die Heel-Rolle im Wrestling nicht sehr erstrebenswert, da letztlich das Gute immer über das Böse triumphieren muss. Also ist der Heel in der Auseinandersetzung mit einem Face (dem Guten) dazu verdammt, unterlegen zu sein. Er wird nur ganz selten seinen Face-Gegner klar in einem Match besiegen. Meistens wird er zu unfairen Hilfsmitteln greifen (Einsatz verbotener Gegenstände, Täuschung des Ringrichters, Überzahlsituationen, Disqualifikation usw.), um seinem Kontrahenten ebenbürtig zu sein.

Auch wenn nur ein Face (für einen längeren Zeitraum) Titelträger sein kann, haben es viele Wrestler vorgezogen, in der Heel-Rolle zu brillieren. Manche waren in beiden Rollen gut, manche die geborenen Heels wie Roddy Piper, Triple H oder The Big Show.